Für einen Langstreckenflug braucht man...

Für einen Langstreckenflug braucht man...

Eine durch und durch positive Grundeinstellung. Gläser und Flugzeuge sind prinzipiell halbvoll und nicht halbleer.

Eine Zieldestination, für die andere Menschen grausame Wortspielereien und nur begrenzt lustige Reime einsenden würden, um einen Flug dorthin zu gewinnen.

Thrombosestrümpfe, gute Tipps von Müttern und Flugbegleiterinnen und ein bisschen Halbwissen, um den Sitznachbarn zu beeindrucken (gut geeignet: "Wussten Sie, dass das Loch hier innere Bohrung heißt, und zum Druckausgleich dient?)

Ein Visum. Früher oder später kriegt jeder eins, manche sogar zwei..

Ein Packerl Erinnerungen an die, die derweil daheim die Stellung halten und für Nachschub sorgen...

Einen Reiseführer ohne Insidertipps, ohne schlecht übersetzte "Wie sagt man..." Seiten, und eventuell sogar ohne jegliche Infos über das gewählte Zielland...

Und schließlich einen ausgeklügelten Plan, wie man trotz Zeitverschiebung und Müdigkeit die eigene Sprachfärbung an die neue Umgebung anpasst...

Nach einer nächtlichen austr-i-alischen Telefonkonferenz mit der Visa-Stelle in Australien hatte ich heute morgen tatsächlich mein Visum in der Mailbox. Punktlandung.
Die Vorfreude gibt's für mich deshalb stark komprimiert mit der Dosis von nichtmal zwei Tagen.
Morgen gehts dann los, um halb elf Uhr Abends, ab nach Abu Dhabi und von da aus weiter nach Sydney. Und von da aus, weiter ins Leben.

"Thank you, for your call, Julia" hat die Telefondame vom Visa Processing Centre zu mir gesagt, und ich sag jetzt "Thank you, for all your help" und das geht an die Menschen, die in den letzten Tagen meine Nervosität ertragen und flach gehalten haben.